
In Velden am Wörthersee hat der Luxus wieder eine Adresse – dessen Charakter auch aus dem frühsommerlichen Blumenschmuck zwischen Tradition und Moderne spricht
Die Schönen und Reichen sind unberechenbar. Mal kommen sie in Scharen, dann suchen sie sich eine andere Destination. Und plötzlich sind sie zurück. Das gilt für viele Sommerfrischen und Seebäder; und auch für den Wörthersee. Der liegt bekanntlich in Kärnten, der österreichischen Riviera, und zog bereits um 1900 viele europäische Reisende an. Immer im Fokus: das Schloss Velden. Vollendet 1603 im eher schlichten Renaissance-Stil von einem Freiherrn Bartholomäus Khevenhüller, brannte das Anwesen auf einem Seegrundstück 1762 erst einmal ab. 1890 nahm sich ein Wiener Architekt der Ruine an und schuf nach Originalplänen ein Hotel mit fortschrittlicher Technik. So wurde Schloss Velden richtig bekannt unter Trendsettern. Später fungierte es auch mal als Kriegslazarett im Ersten Weltkrieg. Dann stieg der Wörthersee nach dem Zweiten – auch dank der eher bieder-süßlichen Kassenschlager des Wirtschaftswunderkinos – plötzlich zur quasi exotischen Sommeridylle mit Strandbad auf. Man feierte sich und den Süden und vergaß bisweilen die Investition in die Zukunft. So kam es, dass das Schlosshotel 1990 vom unvermeidbaren Gunter Sachs gekauft wurde und er es in eine seiner – meist leerstehenden – Privatresidenzen verwandelte, die allerdings schnell eine erstaunliche Fernsehkarriere machte. Der neue Privatsender RTL+ drehte hier Anfang der Neunziger drei Staffeln des Erfolgsformats „Ein Schloss am Wörthersee“, in deren Verlauf ihr Hauptdarsteller Roy Black tragischerweise abhanden kam.
Umstyling für Ihre Möbel. Es müssen nicht immer gleich neue Möbel sein. Manchmal reichen auch ein paar Handgriffe, um Ihrer Einrichtung einen neuen Look zu verpassen.
Eigentlich Filmstoff genug. Bis sich ein Investorenteam daran machte, Schloss Velden wieder auf die touristische Weltbühne zu schieben. Man gewann für die Neugestaltung das Wiener Architekturduo Christian Jabornegg und András Pálffy, die sich als moderne Baumeister im Bestand einen Namen gemacht haben. Im Mai 2007 durfte sich dann zur Einweihung das Publikum anschauen, wie gekonnt historische Substanz und kühle Neubauten miteinander harmonieren. Die „Capella Hotels & Resorts“ betreibt seitdem das Fünf-Sterne-Haus, mit 38 Zimmern und Suiten im Schloss und 66 weiteren in den Neubauten. Zusätzlich entstanden auf dem 6,5 Hektar großen Areal auch noch zahlreiche Privatresidenzen mit Designfaktor. Klar, es gibt auch ein anspruchsvolles Spa und ein engagiertes Hotelrestaurant im ersten Stock: das „Schlossstern“. Auf den ersten Blick unscheinbar – und dann doch eine besondere Attraktion ist das Seerestaurant „Seespitz“, das die Gäste durch einen Tunnel unter der Uferstraße erreichen können. Hier wird der Wörthersee wirklich modern interpretiert, mit flachen Bauten, hölzernen Terrassen und der hoteleigenen Marina. Zwischen Schwimmzügen und Sonnenbad mittags im Schatten etwas Leichtes essen, ein Drink, und dann darf der Blick wieder übers Wasser gleiten. Die Gäste von „Schloss Velden“, unter ihnen viele Deutsche, Italiener und zur sommerlichen Primetime auch Russen, sind ganz gut im dritten Jahrtausend angekommen. Zu dem natürlich auch Blumen gehören ...
Zusammenfassung aus der "Living 03/2011" - Sie möchten die ganze Zeitschrift lesen? Kontaktieren Sie uns gerne >>HIER!