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AROMATHERAPIE

von Dina von Boch - 22 Aug, 2018

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In der Haute Provence wurde das verlassene Kloster von Mane in ein edles Hotel verwandelt – mit viel Raum für Körper und Seele

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Morgenstimmung über den Olivenhainen. Der erste Gast zieht im Schwimmbad langsam seine Runden und aus dem Garten strömt der intensive Duft der Kräuter und Wildblumen. Beim morgendlichen Spaziergang durch die Hügel des Couvent des Minimes der plötzliche Gedanke: Das ist wahrer Luxus. Und beim Aufstieg in die Terrassengärten, die an einem Kreuzweg entlang führen, die Erkenntnis: Endlich kann die Seele wieder atmen. Hier in der Hochprovence, etwas außerhalb des kleinen Dorfes Mane, mit Blick über wilde Hochplateaus, befindet sich seit 400 Jahren ein Ort, an dem Seele und Körper zur Ruhe kommen können. Umhegt von den natürlichen Kräften der lokalen Pflanzen, gekräftigt durch reine Luft und klares Wasser: Der Couvent des Minimes. Das ehemalige im Jahr 1613 gegründete Kloster des gleichnamigen Bettelordens ist seit rund einem Jahr ein Hotel der Spitzenklasse. Ein Ort für luxuriöse Einkehrtage, in denen der Gast vom Kräutergarten zum Dampfbad, vom Kreuzgang zur Bibliothek wandelt, befreit von niederen praktischen Sorgen. Mane ist eines dieser kleinen Dörfer der Haute Provence, wo man auch im Sommer keinen Maserati sieht und in deren Hauptstraße weder fünf Immobilienmakler noch Feinkostboutiquen für die Pariser Schickeria zu finden sind. Hier rattern Oliven- und Lavendelbauern auf ihren betagten Traktoren umher, in der Bar treffen sich die alten Männer auf einen und dann noch einen Aperitif – und hier pflegt man die Hände nach der Arbeit mit Olivenöl, trinkt bei Magenverstimmungen Thymiantee und trennt sich nur schwer von seinem Acker.
 

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Das alte Kloster von Mane liegt unterhalb eines terrassenförmig angelegten Heilkräutergartens, durch den man am Morgen in Ruhe auf den Spuren der Klosterschwestern wandeln kann. Traditionelle Wasserbecken, die „Bancaous“, versorgen in den trockenen Monaten die sorgsam gehüteten Pflanzen.
 

Die Idee, das verlasssne Kloster dieses Ortes zu einem Naturretreat der Spitzenklasse zu machen, ließ die Eigner der französischen Kosmetikfirma L‘Occitane um Olivier Baussan und Reinold Geiger nicht los, als sie vom zum Verkauf stehenden Haus erfuhren. Denn für die kreativen Unternehmer ist die Hochprovence viel mehr als schönes Kulisse für Werbeanzeigen: Wiege, Zentrum und Produktionsquelle für die meisten ihrer Produkte. So war der Gedanke an ein eigenes Hotel in der Umgebung des Firmensitzes in Manosque einfach unwiderstehlich. Sie beschlossen das historische Haus mit seinen Terrassengärten als Hotel zu nutzen und hier ein weltweit einzigartiges Spa zu entwerfen, das die Düfte und Heilpflanzen der Umgebung nutzt und die ganze Atmosphäre der Haute Provence in sich aufnimmt. „Der Anbau von Heilpflanzen und das Studium der Botanik standen hier über Jahrhunderte im Mittelpunkt des Klosterlebens – und das wollten wir weiterführen“, sagt Patricia Montésinos von L‘Occitane in Manosque. Bereits der Hofbotaniker des Sonnenkönigs, Louis Feuillé, studierte hier und schrieb im Couvent des Minimes viel beachtete Standardwerke über die Pflanzen der Gegend. Nach der französischen Revolution stand das Kloster ein halbes Jahrhundert leer, bis der Bischof von Forcalquier es in ein Hospiz verwandelte, in dem Kranke und Kriegsversehrte von Franziskanerinnen gepflegt wurden. Diese nutzten die steilen Terrassengärten und die Wasserbecken oberhalb des Hauses für die Anlage von Obst, Gemüse und Arzneikräutern für die Versorgung ihrer Kranken.
 

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Zarte Schmetterlinge aus weißem, schwarzem und goldenem Perlmutt - geschmackvoller können Sie Ihren Tisch nicht decken. Die schillernden Falter scheinen auf dem Serviettenring aus dunklem Horn Platz genommen zu haben, um sich Ihnen und Ihren Gästen in voller Schönheit zu präsentieren
 

Um dieser langen Tradition Respekt zu erweisen, verwandelte der Architekt Bruno Legrand das alte Haus ganz behutsam in ein Hotel. Kern des Hauses blieb der Kreuzgang als Treffpunkt der Gäste. Legrand baute die Zellen in intime Gastzimmer um und fügte lediglich einen neuen Flügel an. Ein nach außen offenes, 600 Quadratmeter großes Spagebäude mit Panoramaschwimmbad. Vor dem Haus gibt es auch einen Bouleplatz, man kann im Garten Tennis spielen – und sogar per Hubschrauber auf dem eigenen Heliport landen ...
 

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Zusammenfassung aus der "Living 04/2009" - Sie möchten die ganze Zeitschrift lesen? Kontaktieren Sie uns gerne >>HIER!

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