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Pinselglück

von Dina von Boch - 26 Mar, 2017

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Lebens-Passion

Die Amerikanerin Heather Jeltes-Davis hat vor 25 Jahren damit 
begonnen, ihr Haus auszumalen – und dabei die Passion ihres 
Lebens entdeckt
 

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Pinselstrich für Pinselstrich, Farblage um Farblage arbeitet Heather Jeltes-Davis sich auf ihr Ziel zu. „Ich habe immer eine genaue Vorstellung davon, wie das Ergebnis aussehen soll, sonst mäandert man auf dem Weg dorthin viel zu sehr herum!“, manifestiert die Malerin. Dennoch folgt sie kleinen unerwarteten Schleichpfaden und probiert auch die ein oder andere unbekannte Abzweigung aus: „Es geht darum, Dinge zuzulassen. Tauchen unterwegs Überraschungen auf, heiße ich diese willkommen. Nur weil man sich auf ein Ziel zubewegt, muss dies nicht immer starr und geradlinig sein. Im Gegenteil, das Durchleben eines Schaffensprozesses ist das Wichtigste“, fügt sie hinzu. „Manchmal siegt das Unerwartete und am Ende fallen alle Teile wie ganz von selbst auf ihren Platz und ergeben ein Ganzes. So entsteht Magie!“

Am Beginn ihrer Werke steht jedoch stets der Zauber der weißen Leinwand oder des kahlen Gemäuers. Heather lässt sich meist von Techniken und Motiven der Renaissance inspirieren: „Diese Zeit habe ich schon immer geliebt, ich kann nicht erklären wieso.“ Sowohl ihren Ölbildern als auch ihren dekorativen Wand- und Deckengemälden wohnt dadurch immer eine historische Eleganz inne. Dies bedeutet nicht, dass sie nur die großen Meister vergangener Tage imitiert oder gar kopiert. Nein, die Amerikanerin ist stets bestrebt, auch zeitgenössische Aspekte in ihre Arbeiten einfließen zu lassen. „Ich kreiere stets ein Original, das zu einem bestimmten Ort und seinen Bewohnern passt – individuell und oft auch sehr privat.“ Natürlich ergeben sich viele Inspirationen auch aus den Gesprächen mit den Auftraggebern der Gemälde oder den Besitzern der Häuser, die sie veredelt. „Gern diskutiere ich mit meinem Gegenüber viele verschiedene Ansatzpunkte. Daraus ergeben sich zahlreiche neue Möglichkeiten für Experimente!“ Ihr eigenes Zuhause im Zentrum von Amsterdam hat die Künstlerin ebenfalls selbst gestaltet. Hier im Speisezimmer nahm alles seinen Anfang. Vor fast 25 Jahren kam sie aus Liebe nach Amsterdam. Gemeinsam mit ihrem Mann zog sie in eines der typischen Grachtenhäuser, das sich zuvor im Besitz einer älteren Dame befunden hatte. „Wir hatten nicht genügend Gemälde für die vielen Wände, also beschloss ich, sie anzumalen.“ Und irgendwann entdeckte sie auch den Fußboden unter dem schweren Esstisch für ihre Kunst. „Die Vorbesitzerin hatte hier im Erdgeschoss ihr Schlafz­immer. Wir haben daraus unser Speisezimmer gemacht. Und ich dachte mir, ich versuche es einfach einmal und lasse mit der Trompe-l’œil-Technik einen Marmorboden entstehen.“ Kurzerhand wurde die Familie aus dem Zimmer verbannt und der Raum tagelang zur Sperrzone erklärt. Lage um Lage ließ Heather einen täuschend echten Steinfußboden entstehen. Kleine Äderchen ziehen sich durch das Grün und Schwarz des fingierten Gesteins. „Dank der atemberaubenden filigranen Struktur ist Marmor immer auch ein abstraktes Gemälde an sich“, definiert sie stolz ihre Arbeit ...
 

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Zusammenfassung aus der "Living 02/2010" - Sie möchten die ganze Zeitschrift lesen? Kontaktieren Sie uns gerne >>HIER!

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