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Im Rhododendrenwald

von Dina von Boch - 11 Apr, 2018

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Eberhard Pühl erbte den spektakulären Maxwaldpark im Ammerland bei Bremen – und zelebriert dort englische Gartenkunst auf deutschem Boden

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Park und Refugium verbinden sich im Maxwald zu einem romantischen Reich. Das historische Fachwerkhaus mit Rotklinker und Reetdach ist typisch für die norddeutsche Bautradition. Sein Besitzer Eberhard Pühl scheint sehr stolz zu sein auf seine teilweise haushohen Rhododendronbüsche, die sich im maritimen Klima fast zu bizarren Bäumen ausgewachsen haben, wie der 120 Jahre alten Rhododendron „Parsons grandiflorum“.
 

Wie ein verwunschenes und abgeschiedenes Paradies wirkt der Maxwaldpark bei Westerstede im Ammerland. Ein grüner Geheimtipp, der mehrere Gartenstile zu einer einzigartigen Mixtur vereint. Größter Schatz ist ein mehr als hundertjähriger Rhododendrenwald, der vor allem jetzt zur Blütezeit im Mai märchenhaften, farbenfrohen Zauber ausstrahlt. Im Taxusgarten dagegen fühlt man sich in die aristokratische Aura der Gärten Südenglands versetzt, blickt man doch auf bizarr geformte, mannshohe Taxuskegel. Dazwischen leuchten Blumenbeete nach dem Vorbild der englischen „Mixed Boarder“ mit bunter Vielfalt von Stauden und Einjährigen. Und dann lockt da noch ein höchst romantischer Rosen-Kräuter-Garten.
 

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Auch in einem echten englischen „Rhodo-Wood“ wird man kaum einen Flecken nackter Erde entdecken. Stattdessen zeigt sich überall die pralle Natur. Dieser Weg führt in den Moosgarten und die Wege sind mit dicken samtweichen Moospolstern gesäumt. Als Unterpflanzung für Rhododendren eignen sich die verschiedenen Farnarten – zumal sie auch den sauren, kalkfreien Boden lieben.
 

Herrscher dieses verträumten Refugiums ist Eberhard Pühl. Er führt mit großer Passion das Erbe seiner Vorfahren weiter. Mit einer Kiefernpflanzung des Gutsherren von Negelein Anfang des 19. Jahrhunderts begann alles. Zu Ehren des Sohnes Maximilian wurde das Gelände „Maxwaldpark“ getauft und dabei ist es bis heute geblieben. Der Baumschuler Hinrich Böhlje erwarb ihn 1876 und begann mit den ersten Anpflanzungen aus seiner Rhododendronzucht. Sein Sohn Gerhard Dietrich Böhlje intensivierte sie, die Mutterpflanzen bezog er aus der legendären englischen Rhododendrenbaumschule Waterer. Auf der Insel besichtigte er auch Gravetye Manor, Wohnsitz mit exemplarischen Garten des legendären Gartenkünstlers William Robinson, und etliche Gärten der nicht minder berühmten Kollegin und Zeitgenossin Gertrude Jekyll. Beide schufen Anlagen mit dem Credo, „Pflanzungen sollten so natürlich wie möglich wirken“. Jekylls Buch „Wald und Garten“ wurde für Böhlje zum Leitfaden bei der Anlage des „Maxwaldparks“. Seine Enkelin erbte das grüne Juwel 1948 und erweiterte es um ein idyllisches Fachwerkhaus und einen ebensolchen Hauspark. Sein Entrée ist ein Azaleengarten mit über 100-jährigen Prachtexemplaren: die lachsrosa-weiß-gestreifte „Bouquet de Flore“ und die orange-gelbe „Coccinea Speciosa“ mit pagodenartigem Wuchs (beides verbesserte Züchtungen der berühmten Genter Azaleen) sowie Exemplare von „Ignea Nova“ ...
 

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Grüner Begleiter mit hilfreicher Fracht. Der Garten ruft, und gerne hat man zwischen Beeten und Rabatten immer alles dabei, womit man im Unkraut und im Wachstum Ordnung schafft. Diese Aufgabe übernimmt Shella”. Die Tasche aus lindgrünem Nylongewebe ist robust in Oliv gefüttert - und wurde gut bestückt. Von den Pflanzschaufeln über den Handrechen und der Handgabel bis zum Unkrautstecher und praktischen wetterbeständigen Handschuhen ist in den Seitentasche alles vorhanden, was zum aktiven Gärtnern gehört.
 

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Zusammenfassung aus der "Living 03/2008" - Sie möchten die ganze Zeitschrift lesen? Kontaktieren Sie uns gerne >>HIER!

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