Auf einem Biohof nahe der dänischen Grenze wachsen über 700 alte Apfelsorten. Meinolf Hammerschmidt hat sie gesammelt und kennt ihre Geschichten.
Neuzüchtungen wie Elstar, Granny Smith oder Fuji sucht man im Apfelmuseum vergebens. Über 700 alte Sorten hat der Gärtner und Pomologe Meinolf Hammerschmidt zusammengetragen. Der „Rote Pison“ ist ein typischer Weihnachtsapfel, der „Englische Carolin“ mit seiner gelblichweißen Haut wurde 1795 von Johann Caspar Schiller, dem Vater des Dichters, beschrieben.
Alte Fotos landen in Alben, Schubladen oder Schuhkartons. Auch Schulhefte, Ranzen, Spielsachen und anderes, was die Kindheit begleitet, überdauert in manchem Keller oder Dachboden. Doch wo bleibt der Geruch der Straße, der Duft von Wiesen, das Kitzeln im Bauch beim Klettern in die Krone eines Obstbaums? Oder wie schmeckten noch die Äpfel, die am Wegesrand oder im Garten der Großeltern wuchsen? Wenn man doch noch einmal in solch eine Frucht beißen könnte oder zumindest wüsste, wie die Sorte hieß!
„Es ist schon öfters vorgekommen, dass Leute Äpfel im Garten ihrer Großeltern gegessen haben und sich dann, vielleicht 20 oder 30 Jahre später, fragten: ‚Mensch, welche Sorte war das denn?’ Sie kommen her, fangen an zu suchen und manchmal finden sie sie dann auch.“ Meinolf Hammerschmidt ist ein Experte, wenn es um Früchte im Allgemeinen und Äpfel im Besonderen geht. Er ist Biologe, Gärtnermeister und Pomologe, so nennt man einen Obstkundler. Hammerschmidt sammelt, erforscht und zieht alte Obstsorten. Auf dem 1,6 Hektar großen Areal in der Landschaft Angeln an der Grenze zu Dänemark wachsen rund 1.000 Bäume 700 unterschiedlicher Apfelsorten und mehr als 100 Birnensorten.
Zusammenfassung aus der Zeitschrift "Living 5/2009" - Sie möchten die ganze Zeitschrift lesen? Kontaktieren Sie uns gerne >>HIER!