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Die Staudengärtnerei „Gräfin von Zeppelin“ besitzt Kultstatus unter Eingeweihten – und verbindet heute Tradition mit modernem Marketing

Aglaja von Rumohr steht hinter der Kasse. „Der Nächste bitte“, ruft sie resolut in den Raum. Die Schlange ist lang, die sich in ihrer Gartenbuchhandlung vor dem Tresen staut und man will fertig werden. Hunderte sind an diesem Sonntag zur Staudengärtnerei von Zeppelin aufgebrochen, um eins wird geschlossen. Die Sonne scheint und Frau von Rumohr hat gerade eben ihre Lesung für die kleinen Besucher beendet, die sie traditionell im umfunktionierten 
Erdhaus abhält. Literatur für Kinder unter einem Glasdach, die gelernte Buchhändlerin ist sich treu geblieben.
 

Angesichts der mäandernden Käuferschlange erweckt 
Aglaja von Rumohr bisweilen den Eindruck, als hadere sie etwas mit den Geistern, die sie rief. Die Kasse klingelt; das war nicht immer so, seitdem sich die zweifache Mutter entschlossen hatte, ein großes Erbe anzutreten. Ein Lebenswerk, das die Iris-Gräfin hinterlassen hatte. Helen von Stein-Zeppelin (1905–1995) hat es geschaffen, am Fuße des Schwarzwalds, wenige Autominuten von Freiburg entfernt. Sie studierte in Berlin-Dahlem Gartenbau und war im zarten Alter von 21 Erbin des großmütterlichen Meierhofs, einem Weingut im malerischen badischen Dörfchen Laufen, geworden. 1926 gründete Gräfin von Zeppelin dort ihre Gärtnerei, die bis heute zum Adel unter den Staudenzüchtern gezählt wird. Vor allem neue Schwertlilien hatten ihren Betrieb berühmt gemacht, farbenfrohe Geschöpfe aus der Gattung „Iris Barbata-Elatior“, der hohen Bartiris. Bereits 1939 gab die Gärtnerin ihren ersten Spezialkatalog heraus, der nur Iriskreationen enthielt. Als sie 1969 ihre Sammlung dem botanischen Garten Basel-Brüglingen stiftete, umfasste sie weit über 1.000 Züchtungen, die im badischen Löß-Lehm-Boden prächtig gediehen waren ...
 

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Zusammenfassung aus der "Living 03/2007" - Sie möchten die ganze Zeitschrift lesen? Kontaktieren Sie uns gerne >>HIER!